Freitag, 20. November 2009

Arbeitslosenchronik - W 2+3


So, was hat sich denn die letzten beiden Wochen getan? Am Ende der 2. Woche erhielt ich einen Anruf von der Arbeitsagentur aus Nürnberg. Wie der momentane Stand meiner Bewerbungen sei. Drollige Frage. Auf zwei Vermittlungsvorschläge hatte ich mich nicht beworben. Warum? Einmal waren verhandlungssicheres Englisch und Kenntnisse in der Exportabwicklung gefragt und beim 2.Vorschlag wurde ein Team-/Gruppenleiter für ein schwedisches Möbelhaus gesucht. Zwei Bewerbungen sind derzeit noch in Bearbeitung, d.h. Ausgang ungewiß. Eine erste, elektronische Absage landete auf meinem Mail-Account. Nicht gerade umwerfend - oder? Bezirksleiter einiger Versicherungen meinen doch tatsächlich, daß sie nen tollen Job anzubieten hätten. Man brauche sich nur selbstständig zu machen! In dieser Woche habe ich meine Bewerbungsunterlagen bei einigen Firmen als "Initiativbewerbung" eingestellt. Meine persönliche Betreuerin hatte keinen einzigen Vermittlungsvorschlag für mich. Kleiner Trost: meinen ex-Kollegen geht es auch nicht besser. Nächste Woche nehme ich vormittags von Mittwoch bis Freitag an einem Starter-Beratungsseminar teil. Thema: Standort bestimmen, Ziele definieren, gut kommunizieren ... joh mei ... wenns hilft ...

Freitag, 13. November 2009

11.11.2000


... und die Welt dreht sich seit nunmehr 9 Jahren trotzdem weiter. Inzwischen werden sich nur noch wenige an diesen schrecklichen Tag erinnern. Schauplatz der Tragödie war Kaprun, im Skigebiet Kitzsteinhorn in Österreich. Warum ich es tue ? Nur ein paar Monate vor dem Inferno feierte die Großmutter eines der Opfer ihren 80sten Geburtstag zu welchem sie zahlreiche Leute eingeladen hatte - darunter mich. Bei der resoluten Dame handelte es sich um eine Unternehmerin mit der ich es aus beruflichen Gründen seit vielen Jahren zu tun hatte. Nur eine der zahlreichen Familien die bereits zu Lebzeiten durch die Hölle gehen mußte und eben nicht nur einfach Faschingsanfang.
http://rhein-zeitung.de/on/00/11/11/topnews/a/kitzstein1.html

Montag, 9. November 2009

Arbeitslosenchronik - W1


Nachdem heute die 2.Woche meiner Arbeitslosigkeit begonnen hat, hier mein Resümee für die Woche 1
- ohne Internetzugang wäre man der allergrößte Looser
- gute PC-Kenntnisse und neueres Equipment wie Drucker mit Kopier- und Scanfunktion sollten vorhanden sein
- für das pers. Profil in der Jobbörse braucht man außerdem eine gute digitale Aufnahme
- am Mittwoch hatte ich in Nürnberg ein Erstgespräch - während die Damen an der BIZ-Infotheke nicht gerade durch Höflichkeit hervorstachen - war meine Beraterin jedoch sehr nett ... im 1. Monat würde man noch etwas Nachsicht üben ... meinte sie
- meine größte Schwachstelle ist "sehr gutes Englisch" in Wort und Schrift, würde sagen mein Englisch entspricht dem üblichen Urlaubsenglisch
( Kurse über das Arbeitsamt gibt es frühestens ab Januar 2010 !!! )
- irgendwie ist es schwierig, Struktur in den Tagesablauf zu bringen
- etwas später aufstehen, ausgiebig Zeitung lesen, beim Gassigehen dabei sein und schon ist es Mittag
Hoffe, die 2.Woche läuft runder. Werde fortlaufend berichten.

20 Jahre Mauerfall


Meine beiden Elternteile stammen aus der ehem. DDR. Meine Mutter aus Brandenburg an der Havel und mein Vater aus Grimma bei Leipzig. Meine beiden Cousinen "durften" meine getragenen Klamotten auftragen. Bevor man diese von West nach Ost geben konnte, mußten sie - nachweislich - desinfiziert werden. Schikanen waren am Grenzübergang vorprogrammiert sobald die Grenzbeamten einen Blick in den Reisepaß meiner Eltern geworfen hatten. Finanziell wurde es mit der Einführung des Zwangsumtausches für eine 4-köpfige Familie ein monetärer Kraftakt. Ein- bzw. Ausreisen mußten wochenlang vorher beantragt werden. Tränenreich waren die Wiedersehen und schmerzhaft und wiederum tränenbeladen die Abschiede. Es mußte die direkte Wegstrecke zum Reiseziel - ohne Umwege - eingehalten werden und man hatte sich bei Ankunft unverzüglich bei der ortsansässigen Polizei zu melden - um nur ein paar Erinnerungen wachzurufen. Dicke Luft, tote Gewässer, farblose Gebäude und erzwungener Konsumverzicht assoziiert man spontan mit dem ehemaligen Osten. Trotzdem hatten meine Großeltern und Tanten etwas warmes, umsichtiges, einzigartig familiäres in ihrem Persönlichkeitsbild, das mir stets als etwas Besonderes in Erinnerung bleiben wird. Leider konnten viele von ihnen die Wiedervereinigung nicht mehr miterleben.

Montag, 2. November 2009

Arbeitslosenchronik


Heute am 1. Tag meiner Arbeitslosigkeit meldet sich über die Medien doch glatt ein Thomas Middelhoff. Der Quelle-Terminator bringt - wie auch der Insolvenzverwalter - einen Phantom-Investor ins Spiel. Eine Illusion, die wie eine Seifenblase zerplatzte und zum Final-Countdown bei Quelle geführt hat. Chairman ToMi sitzt - finanziell dick gepolstert - im Aufsichtsrat seiner im Febr. 2009 in London gegründeten Investmentgesellschaft "Berger Lahnstein, Middelhoff+Partners LLP", und möchte von "seiner Arcandor" Truppe - oder noch besser - von ganz Germany - die Absolution ... eine Freisprechung für sein umsichtiges, zukunftsorientiertes Handeln ... da bleibt einem doch wirklich die Spucke weg !
http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2009/11/1/quelle-pleite-thomas-middelhoff/ex-arcandor-manager-behauptet-insolvenz-waere-vermeidbar-gewesen.html